KARSTEN’S FOTOTIPP: STATIV RICHTIG AUFBAUEN

Wie Du Dein Stativ richtig einsetzt

Viele denken, was soll man beim Einsatz eines Statives falsch machen? Ja, es gibt zu beachten. Vor allem um Deine Kamera zu schützen oder die Aufnahme besser zu machen.

1. Hab es immer dabei!

Der größte Fehler den Du machen kannst, ist das Stativ gar nicht erst dabei zu haben. Wenn Du ein Stativ hast, nimm es mit auf dein Fotoshooting! Warum hast Du es die denn gekauft? Nichts ist schlimmer, wenn Du bei der Aufnahme merkst, dass Du jetzt das Dreibein gebrauchen könntest.

2. Stativ ausrichten

Stell Dein Stativ immer gerade auf. Auch wenn Dein Motiv mit dem Stativkopf ausgerichtet werden kann oder das Foto nachträglich am Computer bearbeitet werden kann, primär geht es hier um die Sicherheit, wenn es gerade ausgerichtet ist. Auf einem ebenen Untergrund ist das einfach zu lösen. Wenn der Untergrund aber nicht eben ist, passt Du das über die Auszüge der Stativbeine an. Nutze hierfür die Wasserwaage am Stativ (sofern vorhanden). Auch Stativköpfe oder die Kamera verfügen in den meisten Fällen über eine Wasserwaagen. Eine Feineinstellung lässt sich am Ende natürlich über den Kopf vornehmen.

3. Die dicken Beinsegmente zuerst

Ein großer Fehler, der oft gemacht wird: zuerst die kleinsten (unteren) Beinsegmente auszuziehen und dann mit den nächstgrößeren fortzufahren. Ab heute machst Du es genau andersherum. Denn so sollte es gemacht werden damit Dein Stativ die höchste Stabilität hat. Die unteren Segmente sind die dünnsten und somit die wackeligsten.

4. Lasthaken nutzen

Wenn es stürmisch oder das “Dreibein” komplett ausgefahren ist, empfehle ich Dir den Lasthaken (sofern vorhanden) an der Mittelsäule zu beschweren. Deine Kameratasche reicht dafür vollkommen aus. Du musst keinen zusätzlichen Ballast mitschleppen. Das Gewicht hängt mittig unter Deinem Stativ. Durch diese einfache Methode hat Dein Stativ weit aus mehr Stabilität als vorher.

5. Mittelsäule komplett ausfahren?

aufgestelltes StativSicher, ein großes Stativ mit ausgefahrener Mittelsäule kann eine beeindruckende Höhe erreichen. Nur solltet ihr euch überlegen, ob das immer sinnvoll bzw. überhaupt notwendig ist. Denn so eine hohe Mittelsäule wird, je höher sie ist, instabil. Besonders bei windigen Wetterbedingungen fängt sie an zu schwanken. Also lieber erst die Stativbeine komplett ausfahren und dann über die Mittelsäule nachdenken.

6. Gummifuß oder Spike

Stative verfügen über Gummifüße, viele von ihnen zusätzlich über einen herausdrehbaren Spike aus Edelstahl. Je nach Untergrund macht es Sinn darüber nachzudenken, welchen Fuß man benutzt. Fotografiert ihr auf festem und ebenem Boden sind Gummifüße ideal. Sie sind rutschfest und geben dem Stativ sicheren Halt. Ist der Boden allerdings weich und etwas nachgiebig kommen die Spikes ins Spiel. Sie bohren sich in den Untergrund, die Beine können nicht wegrutschen und euer Stativ steht sicher.

7. Richtige Gewichtsverlagerung

Wenn ihr eure Kamera auf dem Stativkopf in die Hochformatposition bringt, verlagert sich das Gewicht aus dem Stativmittelpunkt heraus. Das gleiche passiert, wenn ihr z.B. einen Auslegearm benutzt. Um zu verhindern, dass das Stativ dabei umkippt, stellt sicher, dass die Kamera sich über einem Bein des Stativs befindet. Befindet sie sich zwischen zwei Beinen, kann es leicht passieren, dass das Stativ zur Seite umkippt.

8. Niedriger Standpunkt – neue Perspektiven

Viele Stative besitzen eine umkehrbare Mittelsäule. Probiert doch einfach mal eine neue Perspektive aus, dreht die Mittelsäule um und befestigt die Kamera unter dem Stativ. So kommt man auf einen sehr niedrigen Standpunkt, ohne das Stativ besonders tief einzustellen.

9. Beim Transport die Kamera vom Stativ

Viele Leute denken sie können die Kamera auf dem Stativ belassen, während sie zum nächsten Motiv laufen. Macht das nicht! Vielleicht sieht so ein geschultertes Stativ-Kamera-Konstrukt ja ganz cool aus, aber sowohl Stativ als auch Stativkopf sind für solch eine horizontale Belastung nicht ausgelegt. Hinzu kommt, dass, wenn nur ein Knopf nicht richtig angezogen ist, die Kamera leicht abklappen oder sich gar lösen kann. Weiterhin könntet ihr mit der Kamera hinter eurem Rücken irgendwo gegenstoßen. Tut eurer teuren Ausrüstung einen Gefallen und nehmt die Kamera ab. Mit den heutigen Schnellwechselplatten, geht das ganz fix. Ebenso die erneute Montage.

10. Reinigung und Pflege

Um so lange wie möglich Freude an eurem Stativ zu haben, solltet ihr es nach jedem Einsatz reinigen. Und mit reinigen ist nicht gemeint, dass es zerlegt und jedes einzelne Teil geputzt werden muss. Feucht abwischen oder abstauben reicht in der Regel völlig aus. Fakt aber ist, wenn ihr das nicht regelmäßig macht, setzt sich mit der Zeit Staub und Schmutz am und im Stativ ab und beeinträchtigt auf Dauer die Funktionsweise. Idealerweise verstaut ihr eurer Stativ bei Nichtgebrauch und für den Transport in der Tasche.Auch ein ganz „normales“ Dreibeinstativ erlaubt mehr Möglichkeiten als man vielleicht zunächst denkt. Seid kreativ und nutzt euer Stativ im vollsten Maße aus! Aber denkt immer daran, vor allem auch im Sinne eurer Kamera, dass es sicher und stabil steht! Nur so werdet ihr lange Freude an eurem Dreibein haben!

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